top of page

PRAKTISCHER ABLAUF

​


Person A beschreibt in wenigen Worten (max. ca. 40 hat sich als Maßstab bewährt) eine konkrete Situation so objektiv, als hätte eine Kamera sie mitgeschnitten. Dann schildert sie, was das jetzt mit ihr macht (z.B.: „Ich bin jetzt sauer und will, dass der/die das jetzt endlich mal macht!“)

Person B vermutet schriftlich, worum es A im Grunde geht (im Beispiel oben könnte das sowas sein wie „Bist du gerade richtig verärgert, weil es dir so wichtig ist, dass du dich auf Absprachen verlassen kannst und du mit deinen Anliegen gehört wirst?“)

A lässt das auf sich wirken und antwortet vielleicht „ja und frustriert bin ich auch, weil der/die sich einfach nie ändert!“. Darauf B (oder C) „Also geht es vielleicht auch darum, dass du den Wunsch hast, dass ihr gemeinsam an einem Strang zieht?“ usw.

B und C unterstützen A so beim Forschen nach den, manchmal tief unter vielen Schichten vergrabenen, Ursachen für den aktuellen Ärger, bringen sozusagen Licht ins Dunkel, und zwar bis A sich selbst vollständig verstanden hat und sich für die Beiträge bedankt.


Achtet als B und C dabei darauf, dass tatsächlich von Gefühlen die Rede ist, also von etwas das  körperlich wahrnehmbar ist und nicht von sogenannten Pseudogefühlen, denn das erschwert den Zugang zu den Gefühlen (im Beispiel könnte das vielleicht sowas sein wie „fühlst du dich ausgenutzt?“und das zugehörige Gefühl ist hier womöglich einfach Ärger).

Wichtig ist, beim Vermuten zu betonen worum es im Grunde gehen könnte (hier beispielsweise Verlässlichkeit, Unterstützung, oder so), anstatt gewünschte Handlungen zu unterstellen (jemand soll etwas sagen oder tun, oder sich auf eine bestimmte Weise verhalten, hier vielleicht unaufgefordert und regelmäßig aufräumen, oder so etwas) . Letztendlich sollte niemand zu irgendetwas gedrängt werden, denn das erzeugt Widerstand, funktioniert bestenfalls über Belohnung und Strafe und macht keinem Freude („Widerstand schafft Fortbestand“). Mit der Sehnsucht nach Verlässlichkeit und Unterstützung kann sich aber jeder verbinden. Dadurch wächst nicht nur die natürliche Bereitschaft beizutragen, sondern es eröffnen sich oft auch andere Möglichkeiten, wie diese Bedürfnisse erfüllt werden könnten.

​


Reize (Auslöser) und Gefühle können wir mit unseren Sinnen wahrnehmen - unsere Bedürfnisse leider nicht, diese müssen wir erforschen!


„Viele zerbrechen sich den Kopf darüber, wie man die Menschheit ändern könnte, kaum ein Mensch denkt daran, sich selbst zu ändern.“ 

Leo Tolstoi 

​

​


Als Anregung findest du hier Listen mit

Praktischer Ablauf: Text
bottom of page